Medizin als Wissenschaft

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Die grossen Fortschritte in der Medizin während der letzten 100 Jahre sind insbesondere neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verdanken. Die SAMW setzt sich dafür ein, dass sowohl naturwissenschaftlich-biologisches, wie auch psychosozial und geisteswissenschaftlich erworbenes Wissen in Lehre, Forschung und Patientenversorgung in angemessenem Verhältnis bekannt sind, angewandt, gepflegt und erweitert werden.

Dank der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung wurde es möglich, Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Schizophrenie gezielt zu behandeln; Felder wie die epidemiologische Forschung haben dazu beigetragen, Risikofaktoren zu erkennen und Präventionsstrategien zu entwickeln. Mit den teils rasanten Fortschritten ist auch ein gewisses Misstrauen gegenüber einer allzu techniklastigen Medizin entstanden, das zum Wunsch nach einer «menschlichen» Medizin geführt hat, die sich an einem «ganzheitlichen Ansatz» orientiert.

 

Damit die Ärztinnen und Ärzte die Ergebnisse der medizinischen Forschung im klinischen Umfeld umsetzen können, müssen sie imstande sein, die Fortschritte in der Forschung zu verfolgen und sie in Bezug auf ihre potenzielle Bedeutung für die Medizin realistisch einzuschätzen. Auch am Krankenbett tätige Klinikerinnen und Kliniker müssen die Sprache der Wissenschaften verstehen und möglichst sachlich und effizient zum Informationsfluss «from the bench to the bedside and back again» beitragen.

 

Wissenschaft bedeutet jedoch nicht nur «exakte Wissenschaften». Während die naturwissenschaftliche Forschung ein wichtiger Schrittmacher für den medizinischen Fortschritt bleibt, helfen auch die Human- und Sozialwissenschaften, um den Behandlungskontext besser zu verstehen und die Lebensqualität zu verbessern.

 

Die SAMW hat diese Aspekte in ihrem Positionspapier «Medizin als Wissenschaft» (2009) vertieft. Dieses Dokument geht wiederum auf den Bericht «Ziele und Aufgaben der Medizin zu Beginn des 21. Jahrhunderts» zurück, den die SAMW fünf Jahre zuvor im Rahmen des Projekts «Zukunft Medizin Schweiz» erstellt hatte.

 

KONTAKT

lic. phil. Valérie Clerc
Generalsekretärin
Tel. +41 31 306 92 71